„Snoopy hat`s drauf!“ von Charles M. Schulz, Carlsen Verlag (2025)
Seit nunmehr 75 Jahren gibt es die Peanuts. Eine der erfolgreichsten Comicreihen weltweit aus der künstlerischen Feder des amerikanischen Autors und Illustrators Charles M. Schulz.
Charlie Brown, einer der Hauptcharaktere der Reihe, die zahlreich verfilmt wurde, ist der ewige Verlierer und Pechvogel der Gruppe. Stets an seiner Seite ist Snoopy, der aufgeweckte, pfiffige Beagle, der gerne philosophischen Ansätzen nachhängt und das Handeln seines Herrchens oft kopfschüttelnd kommentiert.
Snoopy kann einfach alles. Er schlüpft in verschiedene Rollen und ist Teil der abenteuerlustigen Peanuts-Bande. Seine Beiträge sind stets als Denkblasen nachzulesen, denn tatsächliche Sprechblasen wurden ihm seitens des Autors verwehrt. Wenn das Haustier ein eigenes Haustier hat :-) Denn der kleine, gelbe Vogel namens Woodstock lebt bei Snoopy, und seine Rede- oder „Piepbeiträge“ werden nur als Gedankenstriche dargestellt.
Und trotz dieser reduzierten Sprache in den Comicstrips mit Snoopy und Woodstock, fällt es leicht, ihnen inhaltlich zu folgen.
In dieser nun vorliegenden, broschierten Ausgabe, anlässlich des Peanuts-Jubiläums, wird eine ordentliche Sammlung von Snoopy-Geschichten veröffentlicht. Häufig als 2x2 panel-Variante. Manchmal spielen die Peanuts-Protagonisten eine Rolle, häufig nicht. Sicher ist, dass das Lesen oder Betrachten immer einen Schmunzeln fordert. Mindestens das... Nicht nur für die jüngeren Lesenden, sondern oder vielleicht sogar vor allem für die Großen als schöne Erinnerung. Snoopy, ein lustiger Geselle, der sich seiner Komik gar nicht bewusst ist. Zum Ende der vielen kleinen Comicgeschichten gibt es noch zahlreiche Bastel-, Lese- und Schreibtipps, allesamt angelehnt an das Peanuts-Universum.
Eine tolle Sammlung für Kenner und Einsteiger.
Anja Kuypers
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Snoopy hat`s drauf!
Charles M. Schulz
Carlsen Verlag (2025) – Carlsen Comics
Kinderbuch
ISBN 978-3551805805
broschiert, 212 Seiten
16 €
„Nur noch ein bisschen mehr“ von Jenny Jordahl, Atrium pics Verlag (2025)
Janne ist Schülerin der 6b. Sie hat fürsorgliche Eltern und einen jüngeren Bruder, der zuweilen aus der Rolle fällt. Im Gegensatz zu allen anderen Familienmitgliedern ist Janne übergewichtig, was ihre Eltern zunehmend thematisieren.
Wann immer sich Janne wegen ihres Gewichtes schlecht fühlt oder klassenintern schlecht behandelt wird, wird sie im Buch in schwarz/weiß dargestellt. Denn gerade dann fällt sie in ein tiefes Loch. Im freien Fall, begleitet von jede Menge Puddingschnecken, die sie sich kurz darauf im Supermarkt kauft und einverleibt. Frustessen. Eine Ablenkung. Ein Ersatz. Ihre Eltern lieben sie, ohne Frage. Und doch machen sie sich Gedanken über die vielen ungesunden Kilos. Die sensible Janne nimmt die Blicke und Gespräche zwischen ihren Eltern wahr. Ein Dilemma: denn Eltern, die sich keine Sorgen machen würden, wären auch nicht gut. Deshalb kommentieren sie: „Bewegung wird dir guttun.“
Eine Geschichte über ein Mädchen, das sich selber und ihren Körper entdeckt. In einer Phase voller Kalorien und Kilogramm. Das Gehänsel in der Schule nimmt zu. Selbst ihre beste Freundin wendet sich von ihr ab. Grund genug für mehr Puddingschnecken in dieser Abwärtsspirale. Die Lesenden möchten das junge Mädchen in den Arm nehmen und ihr Mut zusprechen.
Durch einen Deal mit ihren Eltern gelingt ihr tatsächlich irgendwann eine Gewichtsabnahme. Allerdings läuft diese Aktion schnell aus dem Ruder... Denn Janne wir dünn. Richtig dünn. Viel zu dünn. Sie entwickelt eine Essstörung. Wie lange hält ein junger Körper diesen Belastungen stand?
Zum Glück kann Janne sich immer auf ihre Eltern und ihren neuen Freund Brage verlassen. Durch sie scheint am Ende alles besser zu funktionieren, aber die schwarzen Monster lauern überall.
Eine ausdrucksstarke Graphic Novel über Freundschaft, Selbstwert und Selbstakzeptanz. Ein überaus gelungenes Buch mit einer wichtigen Botschaft.
Anja Kuypers
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Nur noch ein bisschen mehr
Jenny Jordahl
Übersetzung von Leonie Teckenburg
Atrium pics Verlag (2025)
Graphic-Novel
ISBN 978-3855352197
gebunden, 204 Seiten
19 €
„Die kleinen Königinnen“ von Magali Le Huche, Reprodukt Verlag (2025)
Vorlage dieser Comicversion ist der Jugendroman „Die Königinnen der Würstchen“ (Carlsen Verlag, 2019) von Clémentine Beauvais.
Als Comic bietet das Buch nun einen weiteren Zugang zur Geschichte und der damit verbundenen wichtigen Botschaft.
Es geht um die drei Mädchen Mireille, Astrid und Hakima, die sich auf unterschiedliche Art und Weise kennenlernen. Was sie eint? Sie besuchen alle dieselbe Schule und sind - aus diversen Gründen – ziemliche Außenseiterinnen. Sie teilen sich Jahr um Jahr die ersten drei Plätze bei der Wahl „Würste des Jahres“, der an die hässlichsten Mädchen der Schule verliehen wird. Während sich Mireille mit ihren Eigenschaften und der Wahl arrangiert hat, haben die anderen beiden arge Probleme. Jede von ihnen trägt ihr persönliches „Päckchen“ mit sich, das bearbeitet und geleert werden will.
Also tun sie sich zusammen und planen eine Tour nach Paris. Sie möchten bei der großen Party im Élysee-Palast am Nationalfeiertag dabei sein. Denn angeblich ist Mireilles leiblicher Vater, den sie bis dahin noch nie kennengelernt hat, der Präsident....
Da die Geschichte in einer nordfranzösischen Kleinstadt spielt, warten 400 km auf die Mädchen. Kilometer, die sie mit dem Fahrrad fahren wollen. Um die Tour zu finanzieren und ihrer Rolle als Königinnen der Würste gerecht zu werden, verkaufen sie unterwegs HotDogs. Schnell erlangen sie durch ihr ungewöhnliches Projekt nicht nur öffentliche Aufmerksamkeit, sondern auch erste selbstbewusste Erfahrungen.
Drei Mädchen, die sich nicht unterkriegen lassen und das Leben auf ihre Art meistern.
„... und erneut betont, den drei Teenagern sei es, in einer von Egozentrik und Eventkultur geprägten Gesellschaft gelungen, ein wahres Feuerwerk aus Solidarität, Großmut und Hoffnung auf eine bessere Welt zu entzünden! Nicht schlecht für drei Würste!“
So die letzten Worte dieses hervorragend umgesetzten Comics. Locker leicht lesbar, modern inszeniert und thematisch top aktuell. Gerne empfohlen.
Anja Kuypers
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Die kleinen Königinnen
Magali Le Huche
Nach einem Roman von Clémentine Beauvais
Reprodukt Verlag (2025)
Kinderbuch
ISBN 978-3956404610
gebunden, 156 Seiten
29 €
Das Geschwisterpärchen Pippin und Olivia kommt selten zur Ruhe. Nicht leicht für Vater und Mutter, die viel im Homeoffice arbeiten, und deshalb lassen sie ihren ziemlich viel freien Raum. Beider Kinder besuchen die Grundschule. Der jüngere Pippin ist der heimliche Star der vielen kleinen Comic-Kurzgeschichten. Leicht zerstreut, aber immer liebenswert gerät er von einem Abenteuer in das nächste. Stets an seiner Seite ist Olivia, die als ältere Schwester nur leidlich vernünftiger ist.
Was tun, wenn Pippin mal wieder seiner Tornister verliert? Oder wie können die beiden den selbst gekochten Mahlzeiten von Papa entkommen, weil sie wieder mal seltsam schmecken?
Den Kindern wird nie langweilig!
Ein wunderbar unterhaltsamer Kindercomic mit Geschichten aus dem Alltag ganz normaler Familien.
Schmunzelmomente mit Erinnerungscharakter garantiert.
Was mir am besten gefiel: die Kürze der Geschichte, dafür mit ganz viel Würze.
Anja Kuypers
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Pippin und Olivia
Camille Jourdy
Aus dem Französischen von Lilian Pithan
Reprodukt Verlag (2025)
Kindercomic
ISBN 978-3956404627
gebunden, 128 Seiten
24 €
„Muffin und Tört“ von Adam Stower, Planet Verlag (2025)
Kater Muffin lebt bei dem leicht verwirrten Zauberer Tatterich. Muffin ist ein ständig müder Pedant, der seine Ruhe braucht, am liebsten mit seiner Kuscheldecke irgendwo chillt und dabei gerne süße Törtchen genießt. Deshalb möchte Tatterich ihm etwas Gutes gönnen und versucht, ihm seine geliebten Süßigkeiten herbeizuzaubern. Aber statt eines schmackhaften Törtchens, steht auf einmal ein „Tört“ vor ihm. Ein nicht näher identifizierbares Etwas, das nur Tört spricht, sehr unruhig herumzappelt, dabei aber überaus sympathisch und zutraulich wirkt. Es kommt, wie es kommen muss... Muffin und Tört freunden sich an.
Zusammenhalt ist gefragt, wenn die beiden durch die mittlerweile ebenfalls fälschlich verzauberte Katzenklappe vom Hausinneren nach draußen verschwinden möchten. Denn jedes Mal katapultiert die Klappe Muffin und Tört an immer unterschiedliche Orte und Zeiten.
In diesem Band landen die Freunde bei den Wikingern, wo der Wikingerhäuptling in ihnen die lang ersehnten Trolljäger vermutet. Der Stamm braucht dringend Hilfe, denn Wikinger Eierich ist verschwunden, und alle behaupten: „ Er wurde garantiert von Trollen gefressen.“ Mit einem Langschiff machen sich Muffin und Tört auf den Weg zur Trollinsel und werden dort – wider Erwarten – sehr herzlich von einer Trollfamilie in Empfang genommen. Diese berichtet, dass sich etwas Gruseliges, Haariges, Miefiges im Wald der Insel aufhält......
Sind die Trolle wirklich gefährlich? Und was steckt hinter der Gefahr im Wald?
Eine überaus sympathische Comicgeschichte über Zufälle und Vorurteile, die mit wenig Text auskommt, aber mit vielen Geräuschwörtern, Comicelementen und s/w Zeichnungen spielt. Absolut gelungen und sehr gerne empfohlen.
Was mir besonders gut gefiel:
Die Bonusseiten zum Ende des Buches mit Ausblick auf Band zwei sowie einer Zeichenanleitung für Muffin.
Anja Kuypers
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Muffin und Tört
Adam Stower
Aus dem Englischen von Leena Flegler
Planet Verlag (2025)
Kinderbuch
ISBN 978-3522508827
gebunden, 192 Seiten
14 €
„Beinah begraben“ von Émile Bravo, Reprodukt Verlag (2024)
Glück im Unglück. Denn der Urlaub mit den Eltern fällt aua, und Julius darf nun mit seinen Freunden an einer Höhlenexpedition teilnehmen. Stets an Julius` Seite sein Meerschweinchen, seine Freundin Janet und sein kleiner Bruder Romeo und Kumpel Bastien. Der wortkarge, ältere Aussteiger Hubert ist ein Abenteurer, ein Experte, der die Gruppe in die Welt der Höhlen einführt und sie anleitet.
Dumm nur, dass gerade Hubert zu Beginn durch einen unglücklichen Unfall verschüttet und somit von den Jugendlichen getrennt wird. Im Laufe der Geschichte kann Hubert sich zwar aus der Höhle befreien, sitzt in Folge aber in einem tiefen Erdloch fest, dessen Wände so hoch und steil sind, dass er sie nicht selbstständig überwinden kann.
Unterdessen treffen die Verbliebenen, die nur auf wenig Wissen über Höhlen zurückgreifen können, auf einen längst verschollenen Menschen, der sich vor einiger Zeit in der Höhle verirrt hatte und Fledermäuse zum Überleben aß.
Eine bunt zusammengewürfelte Mannschaft, deren Charaktere nicht unterschiedlicher sein könnten, kämpfen nun gegen Wassermassen an, müssen sich in absoluter Dunkelheit durch enge Löcher quetschen, entdecken Felszeichnungen und unterirdisch gelagerte Giftfässer sowie unbekannte, gefährliche Tierkreaturen.
Eine Höhlenexpedition mit vielen Gefahren und ungeahnten Folgen.....
Über politische Machenschaften, enge Freundschaften und Zusammenhalt.
In einer klaren Panelstruktur mit klassischem Comicmuster dürfen sich die Leserinnen und Leser auf eine spannende story freuen.
Anja Kuypers
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Beinah begraben
Émile Bravo
Aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock
Reprodukt Verlag (2024)
Graphic Novel
ISBN 978-3956404375
gebunden, 56 Seiten
18 €
„Aurora und der Ork – Ein Neuer an der Schule“ von Lewis Trondheim, Reprodukt Verlag (2024)
Es gibt einen neuen Mitschüler in Auroras Schulklasse: ein optisch furchteinflößender Ork, der ständig eine Keule mit sich herumträgt. Es wird gemeinhin behauptet, Orks seien abscheuliche Wesen und außerordentlich gefährlich.
Umso erstaunter ist Aurora, deren Job es ist, den Ork in der Klasse willkommen zu heißen, dass sich niemand vor ihm fürchtet oder Schutzmaßnahmen ergreift.
„Finden Sie das nicht gefährlich, so ein Ork an der Schule, Frau Lehrerin? Er könnte doch Kinder fressen...“, erkundigt sie sich bei ihrer Lehrerin, die nur müde lächelnd abwinkt und eher die Vorteile des Neuzuwachses aufführt.
Auch ihre Eltern sind über den sonderbaren Mitschüler begeistert und freuen sich, dass Aurora die Auserwählte ist, die sich in der Schule um ihn kümmern darf.
Aurora ist durch und durch verwirrt, erklärt dem Ork aber dennoch die Besonderheiten des menschlichen Lebens und führt ihn in den Alltag ein.
Der Ork ist tatsächlich ziemlich aggressiv, aber die Lehrerin nimmt sich seiner Brutalität an und formt daraus einen Selbstverteidigungskurs für alle Schülerinnen und Schüler. Was ist nur los in der Schule? Der Ork passt doch so gar nicht in Auroras Welt...
Am Ende zahlen sich Offenheit und Ehrlichkeit aus. Neues zulassen, offen sein, zuhören und voneinander lernen lauten die Gesetze der Gegenwart.
Der Autor irritiert nicht nur Aurora, sondern entlässt die Leserinnen und Leser zum Ende der Geschichte ebenfalls in einen luftleeren Raum. Denn der Ork ist und bleibt gefährlich.
Es bleibt jedem überlassen, wie er oder sie die Geschichte für sich interpretiert oder welche Lehre daraus gezogen wird. Auch ein Ansatz.... Redet miteinander und tauscht Euch aus, könnte der Appell lauten.
Der zweite Band zu dieser neuen, interessanten Comic-Reihe erscheint im späten Frühjahr dieses Jahres.
Anja Kuypers
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Aurora und der Ork – Ein Neuer an der Schule
Lewis Trondheim
Aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock
Reprodukt Verlag (2024)
Comic
ISBN 978-3956404368
gebunden, 64 Seiten
15 €
„Wer küsst wen?“ von Mehrdad Zaeri, Gerstenberg Verlag (2024)
Wenn aus einer Gedankenwolke eher zufällig ein Buch entsteht und zu einem Kunstobjekt mutiert. Denn während eines Urlaubes zeichnet der Autor einfach mal ein paar kleine Illustrationen auf quadratische Untergründe. Vielleicht, so denkt er, kann ihm der graphische Input irgendwann einmal zu einem neuen Buchtitel verhelfen.....
Bis er feststellt, dass es bereits ein Titel mit Format ist. Denn diese über 200 einfachen, reinen schwarz/weiß Illustrationen werden ohne Text in einem zweigeteilten Buchblock dargestellt. Auf diese Weise können die Seiten individuell und nach Bedarf „zusammengeblättert“ werden, sodass sie wieder ein Ganzes ergeben. Eine Geschichte ohne Ziel, ohne Sinn und Verstand. Und doch zeigen alle verbundenen Details den Stoff, aus dem die Träume sind. Inspirationen noch und nöcher. Perfekt geeignet für Schreib- oder Erzählwerkstätten. Diese Bücher laden zum Weitermachen ein.
Poetisch kunstvolle Anlässe, die aus jedem Umblättern entstehen. Ziellos und am Ende doch so konkret. Toll!
Anja Kuypers
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Wer küsst wen?
Mehrdad Zaeri
Gerstenberg Verlag (2024)
Buch für alle
ISBN 9783836960755
gebunden, 240 Seiten
30 €
„Ich und Tod Detektei“ von Patrick Wirbeleit und Matthias Lehmann, Kibitz Verlag (2024)
Das war ein Schock für Lukas, als ihm plötzlich der Tod gegenüber steht. Klassisch und klischeehaft gekleidet in eine schwarze Kutte mit Kapuze, bleichem Gesicht und Totenschädel. Ganz knapp ist Lukas bei einem Klettermanöver dem Tod entkommen. Und trotzdem taucht die Totengestalt immer wieder auf, ungefragt an seiner Seite und textet ihn zu.
Irgendwann erkennt der Junge, dass seine Zeit auf Erden noch lange nicht vorbei sein wird und fängt an, sich mit Tod auszutauschen. Der Sensemann ist nur für Lukas sichtbar, also muss der Junge aufpassen, wie er sich in Gegenwart der Todgestalt gegenüber seinen lebendigen Mitmenschen verhält.
Lukas lebt in einem Ort, wo jeder jeden kennt. Sein längster Freund ist der alte Johann, der gerne Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählt. Außerdem informiert er Lukas über eine mysteriöse Kiste, die ein Geheimnis birgt. Kurze Zeit später stirbt Johann plötzlich, und Lukas ist sich sicher, dass dies kein Unfall war. Unterstützung bei den Ermittlungen erhält der Junge von der Todgestalt, und gemeinsam gründen sie eine Detektei.
Gevatter Tod kann von einer Menschenseele zur nächsten springen, ohne dass die Menschen es bemerken. Sehr von Vorteil bei den Recherchearbeiten. Schnell ist klar, dass es ein Mord war.
Und dass dabei die Kiste eine große Rolle spielen soll, bleibt ebenfalls nicht verborgen. Es beginnt mit einer Spurensuche, die mehr als ein simples Abenteuer ist und schnell richtig gefährlich wird. Zum Glück hat der Tod immer eine gute Idee und passt auf Lukas auf.
Die Geschichte ist ein klassischer Comic mit einer klaren Panelstruktur, eingeteilt in verschiedene Kapitel. Wirbeleit springt zwischen der Gegenwart und Vergangenheit hin und her, um den Fall aufzuklären. Die Spannung steigt recht schnell an und nimmt die Leserinnen und Leser kurzweilig mit.
Ein unbequemes Thema, das hier hervorragend umspielt und umgesetzt wird. Eine Mischung aus Ernst und Humor. Zu jeder Zeit bestens unterhaltend.
Anja Kuypers
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Ich und Tod Detektei
Patrick Wirbeleit und Matthias Lehmann
Kibitz Verlag (2024)
Kindercomic
ISBN 978-3948690328
gebunden, 144 Seiten
20 €
„Die kleine Flucht“ von Dorothée de Monfreid und Marzena Sowa, Reprodukt Verlag (2024)
Eine kleine Spinne kommt mit mehreren Geschwistern zur Welt. Die Kinder erlernen von ihrer Mutter alles, was eine richtige Spinne können und wissen sollte. Leider gelingt der Kleinsten recht wenig. Vor allem will das Bauen von Netzen so gar nicht funktionieren....
Die überambitionierte und vom Kind genervte Mutter bringt die kleine Spinne daraufhin quer durch den Wald und über die Wiesen zum Skarabäus. Der strenge Käfer ist erster Ansprechpartner für alle Eltern, deren Ausbildungsversuche bei den eigenen Kindern scheitern und partout nicht nach Plan verlaufen will. Es heißt, der Skarabäus habe noch jedem Tiernachwuchs geholfen und es auf seine Art erzogen.
Das Spinnenkind trifft beim Käfer auf andere junge Insekten, die ihr Handwerk auch nicht richtig beherrschen. Da gibt es die stotternde Hummel, eine Fliege mit Sprachfehler und ein Glühwürmchen, das nicht richtig leuchten kann. Die Gruppe sitzt vielmehr frustriert, als engagiert in der Ecke. Eingeschüchtert vom großen Skarabäus. Diesem traurigen Häufchen muss geholfen werden, entschließt sich die kleine Spinne und ermuntert die anderen zu einem Ausflug. So hat sie doch auf dem Weg so schöne Landschaften gesehen, die sie den anderen nun zeigen möchte.
„Ich spinne während der ganzen Reise einen Faden. Zurück müssen wird dem einfach nur folgen“, lautet der Plan der kleinen Spinne. Dumm nur, dass der Skarabäus seinen Schützlingen folgt, den Spinnenfaden durchtrennt und somit den Ausflug zu einem brenzligen Abenteuer werden lässt.
Am Ende geht es in der, aus der Ich-Perspektive der kleinen Spinne geschriebenen Flucht-Geschichte, um neue Freundschaften, eine ordentliche Portion Mut und die Erkenntnis, nicht immer und überall der oder die beste sein zu müssen. Das gilt auch für den Skarabäus...
Eine tolle Comicgeschichte mit sympathischen Figuren von der mehrfach zurecht prämierten Autorin und Illustratorin Dorothée de Monfreid.
Anja Kuypers
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Die kleine Flucht
Dorothée de Monfreid und Marzena Sowa
Aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock
Reprodukt Verlag (2024)
Bilderbuch
ISBN 978-3956404115
gebunden, 40 Seiten
15 €
„Superbrain Comics – Auf den Spuren der Dinosaurier“ von MK Reed, Loewe Verlag (2024)
Dies ist bereits der zweite Band der sehr unterhaltsamen Sachbuch-Comic-Reihe Superbrain Comics. Auch hier startet das Buch mit einem umfassenden Vorwort durch einen Wissenschaftler bevor der Comic im erzählerischen Sachbuchstil zu einem bestimmten Thema unterhält. Diesmal werden die Leserinnen und Leser auf eine Reise zu den Dinosauriern mitgenommen. Chronologisch starten wir mit der Entstehung der Erde und springen von Erdzeitalter zu Erdzeitalter. Parallel begleiten wir eine Forschergruppe, die von ihren Dino-Funden berichtet und Details dazu erklärt.
Farbenprächtig und ansprechend aufgemacht wird hier archäologisches Wissen an der Seite diverser Hinweise zu bekannten Forscherinnen und Forschern vermittelt. Geschichte wird lebendig!
Ähnlich wie im ersten Band kann ergänzendes Wissen zu den im Text verwendeten fett gedruckten Wörtern im Glossar nachgelesen werden. Sprechblasen, Panels, groß geschriebene Geräuschwörter – alle erdenklichen Comic-Elemente finden Gebrauch und machen die Geschichte der Dinos und unserer Erde einfach ansprechend erlebbar.
Band drei soll bald erscheinen, und wir dürfen auf das nächste Thema gespannt sein, das bestimmt genauso gut unterhalten wird.
Anja Kuypers
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Superbrain Comics – Auf den Spuren der Dinosaurier
MK Reed
Illustrationen von Joe Flood
Aus dem Englischen von Anna Taube
Loewe Verlag (2024)
Kinder-Sachbuchcomic
ISBN 978-3743218017
gebunden, 128 Seiten
15 €
„Der Bärbeiss“ von Josephine Mark, Kibitz Verlag (2024)
Bereits im Jahr 2013erschien Der Bärbeiss von Annette Pehnt und Jutta Bauer im Hanser Verlag.
Nun liegt das Kinderbuch im neuen Kleid, in einer Comicadaption vor. Neu interpretiert von der mehrfach prämierten Autorin und Illustratorin Josephine Mark.
In vier Kapiteln wird die Geschichte des grantigen Bärbeiss erzählt, der neuerdings inmitten einer idyllischen Berglandschaft in einem kleinen Dorf lebt. Dort könnte das Leben nicht schöner sein...
Während der Pinguin sich um eine kleine Tierkinderschar kümmert und sie liebevoll mit Eissorten wie Fisch- oder Karotteneis versorgt, erklingt ein sehr lautes Geräusch aus der Nachbarschaft. Der Bärbeiss ist in das alte Waschbärhaus eingezogen, und alle Dorfbewohner wollen ihn kennenlernen. Vorneweg das kleine Tingeli im Tütü mit gelben Haarschleifchen. Mutig klopft es an die Tür des neuen Bewohners.
„Das macht man doch so: Du gehst zu deinen Freunden und bringst gute Laune mit und sie freuen sich, wenn du kommst.“
Weit gefehlt, denn das grummelige monsterähnliche Geschöpf ist alles andere als freudig überrascht. Er findet alles grässlich, hat permanent schlechte Laune, schaut immer griesgrämig drein und will einfach nur in Ruhe gelassen werden. Da hat er die Rechnung aber ohne Tingeli gemacht. Dieser gibt partout nicht auf und sucht den Kontakt zum Bärbeiss auf unterschiedlichste Art und Weise: er backt Kuchen, kleidet sich noch hübscher, lädt ihn zum Kaffee ein, bastelt ihm einen tollen Drachen und kümmert sich um Bärbeiss` verdorrten Garten. Aber schafft es das kleine, unglaublich liebe, hilfsbereite und sympathische Tingeli wirklich die sanfte Seite des Bären herauszukehren?
Mit unterschiedlich vielen Panel pro Seite und durchgängig bunt illustriert, vermittelt das Buch eine wichtige Botschaft zum Thema Freundschaft.
Eine sehr gelungene Comicadaption des Klassikers aus dem Jahr 2013.
Anja Kuypers
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Der Bärbeiss
Josephine Mark
Annette Pehnt
Illustrationen von Jutta Bauer
Kibitz Verlag (2024)
Kindercomic
ISBN 978-3948690274
gebunden, 64 Seiten
15 €
„Superbrain Comics – Die Geheimnisse der Wale“ von Casey Zakroff, Loewe Verlag (2024)
Sachbücher für Kinder sind klasse. Comics für Kinder sind klasse. Eine Kombination aus Sachbuch und Comic ist superklasse! Und das gibt es hier!!!
In der neuen Reihe der Superbrain Comics wird Sachwissen in eine Comicgeschichte verpackt. Klasse! :-)
Nach einem recht umfassenden Vorwort eines Wissenschaftlers zum Thema, dürfen sich die jungen Leserinnen und Leser auf einen Comic freuen, in dem die Geheimnisse der Wale gelüftet werden.
In diesem ersten Band nimmt der Schnabelwal Flitz Kontakt zu anderen Walen auf und stellt ihnen Fragen zum Leben als Wal. Inspiriert durch ein Unterwasser-Mikrofon, mittels dessen die Menschen Walforschung betreiben wollen, mutiert Flitz nämlich zu einer Art Podcast-Redakteur unter Wasser. Während der „walischen“ Unterhaltung wird jede Menge Wissen transferiert.
Wie unterhalten sich Wale überhaupt und woher kommt die Wasserfontäne im Rückenbereich?
Haben Wale eigentlich ein Skelett, und warum sind sie offiziell keine Fische, obwohl sie im Wasser leben?
Hier findet feinste Sensibilisierung für den Umgang mit den imposanten Tieren statt, und am Ende wird jeder verstehen, warum der Schutz der Wale so außerordentlich wichtig ist.
Manche Begriffe werden in den Sprechblasen fett gedruckt, andere sind mit einem Sternchen versehen. Allesamt Hinweise auf weitere Erläuterungen im Glossar am Ende der Geschichte.
Immer leicht verständlich und gut erklärt.
Ein Sachbuch im neuen Kleid mit ganz viel Potential zur literaturpädagogischen Vermittlung.
Sehr ansprechend, in Teilen amüsant, farbenfroh und zu jeder Zeit unterhaltend.
Zur Mitte des Jahres soll bereits der dritte Teil erscheinen, der bestimmt genauso interessant sein wird.
Anja Kuypers
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Superbrain Comics – Die Geheimnisse der Wale
Casey Zakroff
Illustrationen von Pat Lewis
Aus dem Englischen von Anna Taube
Loewe Verlag (2024)
Kinder-Sachbuchcomic
ISBN 978-3743218000
gebunden, 128 Seiten
15 €
„Kleiner Strubbel – Keine Angst, liebe Susi!“ von Pierre Bailly, Reprodukt Verlag (2024)
Welch eine hübsche Reihe aus dem Reprodukt Verlag. Der kleine Strubbel erlebt in jedem Band ein anderes Abenteuer. Immer textlos, immer als Comic interpretiert, immer unterhaltsam.
Jeder Band beginnt mit der Verabschiedung des kleinen Strubbels von seiner Mutter an der Haustüre.
Strubbel läuft los und gerät in eine spannende, magische Situation.
In diesem Buch findet er auf seinem Weg ein Amulett und steckt es in seinen Rucksack. Welches Geheimnis diesen Stein wohl umgibt?
Wie Super Mario springt er über Steinblöcke, stürzt ab und fällt ins Wasser. Dort entdeckt er ein Schloss aus Diamanten. Darin leben ein kleiner Elefant namens Susi und eine Teekanne.
Sie spielen gemeinsam, laufen umher und haben Spaß. Aber Susi hat ständig Angst und fühlt sich unwohl. Erst als der kleine Strubbel der Elefantenprinzessin das Amulett umhängt, gewinnt sie neuen Mut und traut sich zu hüpfen, zu rutschen, zu schwimmen, zu schaukeln.
Alle drei erleben eine wundervolle Zeit in dem Unterwasserschloss.
Aber irgendwann wird die Sehnsucht nach der Mutter zu groß, und der kleine Strubbel nimmt den gleichen Weg zurück zum elterlichen Wohnhaus, wo ihn seine Mutter schon sehnsüchtig erwartet.
Wieder einmal ein Abenteuer voller Wunder und Magie für den kleinen Strubbel und ein neuer Band aus einer Reihe, die immer wieder begeistert.
Insbesondere die textlosen Bücher eigenen sich hervorragend für die literaturpädagogische Arbeit mit Kindern, gleich welchen Alters. Also, los geht’s..... lesen und kreativ vermitteln! Es lohnt sich.
Anja Kuypers
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Kleiner Strubbel – Keine Angst, liebe Susi!
Pierre Bailly
Illustrationen von Céline Fraipont
Reprodukt Verlag (2024)
Bilderbuch
ISBN 978-3956404061
gebunden, 32 Seiten
12 €